Dynamischer Stromtarif: Wie lohnt sich das Konzept am meisten?

Dynamischer Stromtarif

Ein dynamischer Stromtarif kann dabei helfen, die Kosten für den Bezug der Energie aus dem öffentlichen Netz zu senken. Um bis zu 35 Prozent lassen sich die Auslagen dadurch reduzieren.* Vor allem bei den starken Strompreisschwankungen der letzten Jahre sind Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Suche nach einer anpassungsfähigen und kosteneffizienten Lösung. Doch wie funktionieren dynamische Stromtarife? Liefern sie immer Ökostrom und wie lässt sich der dynamische Stromtarif am besten nutzen? Wir liefern Antworten.

*Quelle: Verivox 

Wie funktioniert ein dynamischer Stromtarif?

Ein dynamischer Stromtarif wird auch als flexibler oder variabler Tarif bezeichnet. Er unterscheidet sich vom klassischen Tarif insbesondere darin, dass der Preis pro kWh nicht pauschal festgelegt ist. Vielmehr verändert er sich je nach Angebot und Nachfrage auf dem Energiemarkt. Anbieter dynamischer Stromtarife beziehen die Energie zu tagesaktuellen Preisen am Spotmarkt. Beim sogenannten Day-Ahead-Handel wird dort der Strompreis für den folgenden Tag gehandelt. Es geht also um kurzfristig lieferbare Strommengen.

Die Energiekosten sind an der Strombörse zum Beispiel an sehr wind- und sonnenreichen Tagen niedriger. Das liegt daran, dass dann viel Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz fließt. Das Angebot steigt, der Börsenpreis sinkt. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich also besonders sparen. Das gleiche Prinzip funktioniert natürlich auch andersherum. Ist die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien gerade knapp und der Strommix muss mit Power aus fossilen Energiequellen oder anderen Ressourcen angereichert werden, steigt der Strompreis wieder an. Dann empfiehlt es sich, den Verbrauch entsprechend gering zu halten, um den Vorteil der dynamischen Preisgestaltung auszuschöpfen. Ein Smart Meter hilft dabei, den Stromverbrauch im Haushalt zu managen.

Auch, wenn die Kosten zum Teil stark schwanken, aufgrund von Steuern, Umlagen, Abgaben etc. sinkt der Preis in Deutschland nie auf Null. Nur etwa die Hälfte der Kosten entfällt auf die reine Produktion der Energie.

Wie oft ändert sich der Preis beim dynamischen Stromtarif?

Die Kosten für eine Kilowattstunde sind im flexiblen Tarif von diversen Faktoren abhängig. Dazu zählen unter anderem die aktuelle Belastung des Stromnetzes, die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien sowie die momentane Nachfrage nach Energie. Aufgrund dessen variiert der Preis meist stündlich, zum Teil sogar viertelstündlich.

Um also möglichst günstige Strompreise abgreifen zu können, sollten Nutzerinnen und Nutzer von einem dynamischen Tarif die Preise an der Strombörse immer im Blick behalten und eine entsprechende Automatisierung nutzen. Schließlich gibt es hier keine Preisgarantie und die Preise schwanken natürlich sowohl nach oben als auch nach unten. Meist sind die Tarife monatlich kündbar.

Bei dynamischen Stromtarifen kommt es also weniger darauf an, wie viel Strom wir verbrauchen. Der Zeitpunkt des Verbrauchs ist entscheidend. Im Vergleich zum klassischen Tarif kann der Strombezug beim dynamischen Stromtarif demnach höher sein, der Betrag auf der Stromrechnung jedoch niedriger.

Wie umweltfreundlich sind dynamische Stromtarife?

Bei den meisten variablen Stromtarifen kommen vor allem erneuerbare Energien aus Wind und Solar zum Einsatz. Davon profitiert dann natürlich auch die Umwelt. Jedoch handelt es sich bei dynamischen Stromtarifen nicht automatisch um Ökostromtarife. Wer Wert auf eine gute Umweltbilanz legt, sollte darauf beim Vertragsabschluss achten. Ein weiterer Vorteil der antizyklischen Strombeschaffung ist übrigens die Entlastung des öffentlichen Netzes. Der Verbrauch aller Haushalte findet dann über den ganzen Tag verteilt statt. Dadurch wird er entzerrt und hohe Lastspitzen vermieden.

Lohnen sich dynamische Stromtarife bei hohem Verbrauch?

Tatsächlich bieten die dynamischen Stromtarife bei hohem Verbrauch die größten Vorteile. Das liegt daran, dass sich die Kosten meist aus einer Grundgebühr sowie Netzentgelten und dem Arbeitspreis zusammensetzen. Die ersten beiden Positionen müssen ohnehin gezahlt werden, beim Arbeitspreis hingegen lässt sich an der dynamischen Preisschraube drehen.

Durch eine clevere Lastverschiebung lassen sich die Stromkosten dann effektiv senken. So profitieren beispielsweise Besitzerinnen und Besitzer von Elektrofahrzeugen am meisten, wenn sie das Auto über Nacht laden, denn dann ist der Strom oft günstig. Nicht nur im Vergleich zum klassischen Netzbezug wäre die Energie dann (zum richtigen Zeitpunkt) teurer – auch an öffentlichen Ladesäulen gibt es die Kilowattstunde für den Akku des E-Flitzers nur selten unter einem Preis von 40 Cent*. An der Börse war der Strom hingegen im Juni 2024 für durchschnittlich rund 26 Cent zu haben. Zu besonders günstigen Zeiten lag der Preis pro Kilowattstunde sogar bei nur 12 Cent bis 18 Cent.**

Neben dem Beispiel des E-Autos könnte man den Strombezug aus dem dynamischen Tarif auch mit einer Wärmepumpe intelligent anpassen und so Kosten reduzieren. Vor allem, wenn dann noch eine Photovoltaikanlage zum ausgeklügelten Energiesystem dazu stößt, geht die Rechnung auf.

*Quelle: ADAC
**Quelle: WirtschaftsWoche

Welche Vorteile bietet die Kombination aus einem dynamischen Stromtarif und Photovoltaik?

In Kombination mit einer Photovoltaikanlage lassen sich über den flexiblen Stromtarif zusätzliche Vorteile realisieren – vor allem, wenn die Solaranlage über einen Stromspeicher verfügt, der für einen hohen Eigenverbrauch sorgt.

Betrachtet man also das System aus Photovoltaikanlage, Stromspeicher und dynamischem Stromtarif ganzheitlich, ist es möglich, den Speicher stets mit günstigem Strom zu füllen. Entweder, wenn die eigenen PV-Module auf dem Dach den Speicher ganz ohne zusätzliche Kosten füllen oder, wenn die Preise für Strom an der Börse gerade sehr niedrig sind. Aufgrund dessen lassen sich auch sonnenarme Perioden überbrücken. Vor allem, wenn eine Wärmepumpe zum Heizen eingesetzt wird, macht sich das Konzept in den Wintermonaten bezahlt. Aber auch unter Einbezug einer Wallbox zum Laden des Elektroautos erfüllt die Kombination ihren Zweck.

Sehen wir uns die Vorteile zunächst einmal in der Übersicht an:

#1: Die Solarmodule füllen den Stromspeicher mit Energie, die dann während teurer Perioden zum Einsatz kommen kann.

#2: Der Speicher kann mit günstigem Strom aus dem variablen Tarif gefüllt werden, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

#3: Die Kombination aus PV und flexiblem Stromtarif ermöglicht beispielsweise die kosteneffiziente Nutzung einer Wärmepumpe im sonnenarmen Winter.

Voraussetzung für einen dynamischen Stromtarif

Meist muss für die Nutzung eines flexiblen Stromtarifs zunächst ein Anbieterwechsel stattfinden. Die technische Voraussetzung für den dynamisch gekauften Strom ist die Installation eines Smart Meters. Denn dieses erfasst den Strombezug in Echtzeit und leitet die Daten online an den Energieversorger weiter. Ein Internetanschluss muss also ebenfalls vorhanden sein. Nur so kann die Flexibilität bei der Preisgestaltung umgesetzt werden. Übrigens: Wer eine Photovoltaikanlage betreibt, hat im Normalfall bereits ein Smart Meter zuhause. Der Aufwand für die Nutzung der dynamischen Strompreise hält sich also in Grenzen und macht den Umstieg recht unkompliziert.

Welchen dynamischen Tarif für Strom empfiehlt Energieversum?

Energieversum empfiehlt den dynamischen Stromtarif von Ostrom. Er ist überall in Deutschland verfügbar und liefert zu 100 % Ökostrom. Außerdem gibt es bis zu 70 Euro Prämie für Freundin bzw. jeden Freund, die sich anmelden.

Mit dem EV.power Portfolio liefert Energieversum seinen Kundinnen und Kunden dabei alles aus einer Hand: von der Beratung und Installation der Photovoltaikanlage über die intelligenten Stromzähler bis hin zu passenden Speicherlösungen. Zudem ist Energieversum auch der richtige Ansprechpartner für den dynamischen Stromtarif von Ostrom. Mit dem EV.cockpit bietet Energieversum zudem eine App, die die Bestandteile der innovativen Energieversorgung miteinander verbindet und steuerbar macht. Ostroms dynamischer Tarif ist hier mithilfe einer offenen API nahtlos integriert – so sind für die Kunden und Kundinnen alle Informationen jederzeit in der App verfügbar.

Mit der Kombination aus Hardware, Software und dynamischen Tarifen ermöglicht es Energieversum, den Strom selbst zu erzeugen, bei Bedarf zu speichern und den Verbrauch so zu lenken, dass er die jeweils kostengünstigste Option nutzt. Zusätzlich können die Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Nutzungsverhalten an die aktuellen Strompreise anpassen. So gelingt es, den Energieverbrauch besser zu kontrollieren und die Energieeffizienz im Haushalt zu optimieren.

Lassen Sie sich jetzt unverbindlich beraten und profitieren Sie von der ganzheitlichen Planung und Optimierung Ihres Energieverbrauchs. Mit Erfahrung, Expertise und Weitsicht sind die Profis von Energieversum an Ihrer Seite.

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