Eine Erfolgsgeschichte von Energieversum

Eine Erfolgsgeschichte

»Unsere Zukunft – Nachhaltigkeit leben« von selected content, 27. Dezember 2023, erschienen in Süddeutsche Zeitung.

 

2010 gründet René Möllenbeck einen Handwerksbetrieb für Photovoltaik. Heute ist Energieversum der drittgrößte Photovoltaik-Anbieter in Deutschland.

 

Herr Möllenbeck, was hat Sie zur Gründung von Energieversum bewogen? Wieso Photovoltaik?

Ich habe mich schon früh mit den Themen Umweltschutz und Klimawandel beschäftigt. 2010 habe ich mich dann gefragt: Reicht es, einfach nur auf einen Ökostromtarif umzusteigen? Für mich war und ist die Antwort ganz klar: Nein. Wir müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorantreiben, um etwas bewegen zu können. Und daran wollte ich aktiv mitwirken. Energieversum habe ich damals mit der Motivation gegründet, es den Verbraucherinnen und Verbrauchern so einfach und sicher wie möglich zu machen, ihren eigenen Solarstrom zu produzieren. Und das treibt mich noch heute an.

Das heißt, Sie haben das Potenzial von Photovoltaik damals schon vorhergesehen?

Vorhergesehen ist vermutlich zu viel gesagt. Ich habe an das Potenzial der Photovoltaik-Technologie geglaubt. Dass wir aber als Handwerksbetrieb irgendwann deutschlandweit 8.000 Anlagen pro Jahr installieren, habe ich damals nicht geahnt.

Es klingt, als wäre die Erfolgskurve bei Energieversum steil nach oben gegangen?

Nach oben gegangen ist die Erfolgskurve, das stimmt. Aber das schnelle Unternehmenswachstum hat uns damals auch vor extreme Herausforderungen gestellt. Wenn ich heute zurückdenke, weiß ich, dass Pläne schnell von der Realität durchkreuzt werden können. Doch genau in solchen Situationen kommt es darauf an, mutig zu bleiben und sich und seinen Zielen treu zu bleiben. Genau das haben wir getan. Dadurch ist das Unternehmen heute stärker.

 

Welche Ereignisse haben Ihre Pläne damals durchkreuzt?

Es gab damals sehr große Veränderungen im Markt. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen explodierte. Das war damals ein Game-Changer. Kurze Zeit später geriet der Markt dann wieder sehr stark in Bewegung. Es gab Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Komponenten, zum Beispiel bei Wechselrichtern. Heute wissen wir, dass uns solche Schwankungen nicht mehr aus dem Konzept bringen und wir unsere Versprechen zuverlässig einhalten können.

Inwiefern sind Sie nun besser vorbereitet?

Es ist mir sehr wichtig, dass wir uns trotz des Wachstums unseren Charakter des ehrlichen und qualifizierten Handwerksbetriebs bewahren. Auch vor diesem Hintergrund haben wir unsere Strukturen und Prozesse grundlegend hinterfragt. Und ich kann Ihnen sagen: In dieser Zeit haben wir sehr viel gelernt.

Nehmen Sie uns mit. Was haben Sie konkret gelernt?

Wir haben beispielsweise erkannt, dass es von enormer Bedeutung ist, wichtige Abteilungen wie Logistik, Finanzen und die kaufmännischen Bereiche an einem zentralen Ort zu bündeln. Bislang haben wir in unserer Heimatstadt Gütersloh drei Standorte betrieben. Inzwischen haben wir in Steinhagen, im Kreis Gütersloh, einen zentralen Unter- nehmensstandort geschaffen. Dieser befin- det sich strategisch gut gelegen direkt an der A 33. Parallel zu diesem Umzug haben wir unsere Strukturen und Abläufe auf den Prüfstand gestellt, optimiert und digitalisiert.

Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen für Ihre Kundinnen und Kunden?

Für unsere Kundinnen und Kunden haben wir beispielsweise durch unser Benachrichtigungs-Management eine maximale Transparenz geschaffen. Dort können sie zu jeder Zeit den aktuellen Stand ihres Projekts einsehen. So behalten sie auch immer einen Überblick über die nächsten Schritte.

Zurück zu den damaligen Schwankungen im Markt. Glauben Sie, dass diese die Branche verändert haben?

 

Ja, wenn ich heute zurückschaue, denke ich das auf jeden Fall: Die gesamte Branche, vom Hersteller bis zum Solarteur, musste eine harte Bewährungsprobe bestehen. Sie zu meistern war nicht einfach – auch nicht für uns. Aber wir haben immer an unserem Grundsatz festgehalten: Die Menschen sollen sicher und schnell auf Photovoltaik umsteigen. Damit das gelingt, müssen meiner Ansicht nach zuerst die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für dieses Ziel begeistert werden. Denn nur wenn auch sie an das Unternehmen und unsere Mission für die Umwelt glauben, werden uns auch die Kundinnen und Kunden vertrauen. Und das ist unbedingt notwendig. Schließlich kaufen die meisten Menschen nur einmal im Leben eine Photovoltaikanlage.

 

Wie setzen Sie diesen Fokus auf Vertrauen in der Praxis um?

Vertrauen beginnt bei uns schon im Beratungsprozess. Deshalb kommen wir persönlich zu den Menschen nach Hause. Wir möchten die Lebensumstände verstehen, Unsicherheiten erkennen und eventuelle Sorgen nehmen. Für den Kauf einer PV-Anlage wird nicht selten ein Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich ausgegeben. Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns Zeit nehmen. Wir schauen uns mit den Menschen ihre Lebenssituation an, prognostizieren zukünftige Stromverbräuche und berechnen die Wirtschaftlichkeit jeder Anlage individuell. Zusätzliche Unsicherheiten können wir durch unseren Investitionsschutz von bis zu 25 Jahren nehmen. Erst ganz am Ende geht es um Themen wie einen Stromspeicher oder eine Wallbox.

 

Was bedeutet dieser Investitionsschutz?

Auf Wunsch bieten wir beim Kauf einer Anlage bis zu 25 Jahre lang absolute Sicherheit in Bezug auf Reparaturen, Versicherung, Wartung, Leistungsgarantien et cetera. Wer bei uns eine Anlage kauft, soll sich auf sein Investment in die Zukunft freuen und dabei ein gutes Gefühl haben.

 

Was halten Sie von einer Solar-Pflicht?

Eine Vorgabe in Form einer Pflicht halte ich persönlich immer für das falsche Signal. Meiner Meinung nach wären hier Fördermaßnahmen der viel bessere Weg. Wir dürfen und können die Menschen nicht zwingen, wir müssen Anreize schaffen. Wichtig ist dabei, dass die Förderlandschaft für die Kundinnen und Kunden zu durchschauen ist und am besten bundesweit gilt. Ich denke, wer Nachhaltigkeit und den bewussten Einsatz der erneuerbaren Energien heute noch nicht verinnerlicht hat, der wird sich auch von einer Pflicht nicht überzeugen lassen.

Mit Ihrem Unternehmen haben Sie das Thema Photovoltaik in Deutschland stark vorangetrieben. Was kommt als Nächstes?

Bei den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und Energieautarkie stehen wir erst am Anfang. Photovoltaik ist eines von vielen Instrumenten. Die nächsten großen Themen sind Wärmewende und Elektromobilität. Beides hat mit Photovoltaik zu tun. Als Unternehmen, das bereits am Markt etabliert ist, bietet uns das viele Möglichkeiten, unsere Kompetenzen einzusetzen.

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