Energieeffizienzklassen sind ein wichtiger Indikator dafür, wie effizient ein Gerät, ein Auto oder eine Immobilie im Vergleich zu seinen Alternativen ist. Die Klassifizierung des Energieverbrauchs kann sich demnach auf Strom, Heizung oder CO2 beziehen. Dargestellt werden die Klassen in der Regel auf dem sogenannten Energielabel. Das findet sich auf vielen Haushaltsgeräten, elektronischen Geräten oder PKWs sowie im Energieausweis von Gebäuden.
Energieeffizienzklassen begegnen uns im Alltag also in unterschiedlichem Kontext. Schauen wir uns diese einmal genauer an.
Energieeffizienzklassen von Elektrogeräten
Elektronische Geräte sind mit einem Label versehen, das ihre Energieeffizienzklasse je nach Stromverbrauch einordnet. Visualisiert wird die Bedeutung der Labels mit einer Farbpalette – von grün bis rot. So weit, so einleuchtend. Doch vor einigen Jahren tat sich hier ein Problem auf. Denn der Referenzwert zur Messung der Energieeffizienz der Elektrogeräte wurde derzeit seit dem Jahr 1998 nicht angepasst. Da sich jedoch in Bezug auf die Reduzierung des Stromverbrauchs der Produkte in den letzten Jahrzehnten viel getan hat, kamen im Grunde alle Produkte mit einer guten Energieeffizienzklasse weg. Ein A reichte folglich nicht mehr aus, also führte man A+, A++ und A+++ ein. Da es für Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch mit jedem neuen Plus schwieriger wurde, zu überblicken, wie viele Plus denn nun auf einen niedrigen Energieverbrauch hinweisen, wurde das Label durch die zuständige EU-Kommission angepasst. Seit dem 1. August 2017 ist die neue EU-Energieverbrauchskennzeichnung in Kraft. Jetzt helfen die Buchstaben A bis G beim Einordnen der Geräte.
Ein Kühlgerät (um ein Praxis-Beispiel zu nennen) mit einer Energieeffizienz der Klasse E weist dabei einen Energieeffizienzindex (EEI) zwischen 100 und 125 auf. Im Vergleich zu einem Gerät mit einem Energieeffizienzlabel Klasse F ist die verbrauchte Energiemenge dabei 20 Prozent niedriger. Ein Blick auf das Label lohnt sich also in jedem Fall.*
*Quelle: Verbraucherzentrale
Energieeffizienzklassen von Autos
Während sich die Labels der Energieeffizienz bei Elektrogeräten auf den Stromverbrauch beziehen, weist die Klasse bei PKWs auf den CO2-Ausstoß hin. Das CO2-Label ist für Autos eine Pflichtkennzeichnung, die über den Kraftstoff- und Energieverbrauch informiert. Jedoch führen die CO2-Labels regelmäßig zu Fragezeichen in den Augen potenzieller Autokäufer. Denn bei der Berechnung der Energieeffizienzklasse werden nicht die absoluten Verbrauchswerte als Grundlage genutzt. Vielmehr werden sie immer im Verhältnis zum Gewicht des PKWs gesehen. Daher lassen sich nur Fahrzeuge, die ungefähr das gleiche Gewicht haben, auf einen Blick mit Hilfe ihrer Energieeffizienzklasse aussagekräftig vergleichen.
Energieeffizienzklassen von Gebäuden
Der dritte Bereich, in dem uns Energieeffizienzklassen begegnen, ist der Immobiliensektor. Hier werden Gebäude entsprechend ihrer Energieeffizienz klassifiziert – und zwar in den Kategorien A+ bis H. Wobei A+ natürlich die bestmögliche Einstufung ist. Auch hier ist der Sinn, auf einen Blick erkenntlich zu machen, wie es um den Energieverbrauch des jeweiligen Gebäudes bestellt ist. Soll beispielsweise ein Haus verkauft werden, ist ein Energieausweis, der die Effizienzklasse angibt, Pflicht. Doch auch Mieterinnen und Mieter steht die Information zur Energieeffizienzklasse ihres zu Hauses zu. Schließlich wollen sie wissen, wie viel Geld sie für die Heizenergie in der Wohnung pro Jahr einplanen sollten. Und genau das sagt die Energieeffizienzklasse bei Immobilien auch aus: Sie gibt an, wie viel Energie gebraucht wird, um die komplette Wohnfläche für ein ganzes Jahr zu beheizen.
Geregelt werden Angelegenheiten der Energieeffizienzklasse im Gebäudeenergiegesetz (kurz GEG). Hier ist auch festgelegt, wie sich die Energieeffizienzklassen ergeben. Die Grundlage dafür bildet der Endenergieverbrauch bzw. der Endenergiebedarf.* Wir wollen uns in diesem Beitrag auf die Energieeffizienzklasse E konzentrieren.
*Quelle: Gesetze im Internet
Wie gut ist die Energieeffizienzklasse E?
Sie ahnen es schon. Bei einer Klassifizierung in die Stufen A+ bis H, ist ein E auf dem Energieausweis keine energetische Glanzleistung – aber eben auch kein Grund zum Verzweifeln. Die Energieeffizienzklasse E befindet sich im unteren Durchschnitt. Hierbei handelt es sich meist um sanierte Altbauten oder Einfamilienhäuser, die bereits älter sind und noch nicht mit Blick auf die Energieeffizienzklasse saniert wurden.
Ganz pragmatisch gesehen bezeichnet die Energieeffizienzklasse E Gebäude mit einem Verbrauch von Endenergie von 130 bis 160 m²a (kWh pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche und Jahr).* In diesen Wert spielen mehrere Faktoren mit ein – darunter die Lage des Gebäudes, die Dämmung der Gebäudehülle, die verwendete Anlagentechnik etc.
*Quelle: Gesetze im Internet
Energieeffizienzklasse E: Wie lässt sich die Energieeffizienz im Haus verbessern?
Grob gesagt geht es bei der Energieeffizienzklasse von Gebäuden in erster Linie um das Heizen. Häufig sind eine mangelhafte Wärmedämmung, veraltete Heizsysteme, schlecht isolierte Fenster und Türen sowie generell veraltete Bauweisen und Technologien demnach die Hauptursachen für einen hohen Energieverbrauch. Diese Schwachstellen führen nicht nur zu höheren Betriebskosten für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern belasten auch die Umwelt durch erhöhte CO2-Emissionen. Das gefällt uns natürlich ganz und gar nicht – daher schauen wir uns ein paar Maßnahmen an, die dazu beitragen, die Energieeffizienz im Haus zu verbessern.
Wärmedämmung des Gebäudes verbessern
Die Dämmung der Gebäudehülle ist meist ein sehr effizientes Mittel, um das Haus besser vor dem Verlust der wertvollen Wärme zu schützen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Häuser von der kalten Außenwelt zu isolieren. Die Dämmung von Außenwänden, des Daches oder von Böden hilft, den Energiebedarf insofern zu senken, als dass weniger Energie verloren geht und wir weniger heizen müssen. Durch die verbesserte Gebäudedichtheit sparen wir also Geld und CO2.
Fenster und Türen im Haus tauschen
Auch über alte Fenster und Türen kann Wärme entweichen. Oftmals ist deren Modernisierung einer der ersten Schritte beim Energiesparen im Haus oder einer Wohnung. Vor allem Fenster mit Mehrfachverglasung können den Wärmeverlust erheblich reduzieren. So lassen sich Heizkosten sparen und Effizienzklassen optimieren.
Heizungsanlage modernisieren
Eine ineffiziente Heizungsanlage ist ein weiterer Punkt auf dem Weg zur Energieeffizienz im Haus. Wer auf ein neues Modell setzt, kann auch gleich an eine moderne Heizungssteuerung und smarte Thermostate denken. Sie können dabei helfen, die Heizleistung bedarfsgerecht zu regulieren und so Energie einzusparen. Das hat dann natürlich ebenfalls Auswirkungen auf den Verbrauch und somit auf die Energieeffizienzklasse.
Moderne Technologien im Gebäude nutzen
Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Baustein für nachhaltiges und energieeffizientes Wohnen. In Bezug auf die Heizung käme hier beispielsweise die Installation von einer Solarthermieanlage in Frage. Sie unterstützt die Warmwasserbereitung und die Heizung im Haus. Eine andere Alternative wäre eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe. Dabei wird der Strom, der zum Betrieb der Wärmepumpe benötigt wird, gleich auf dem eigenen Hausdach hergestellt.
Förderung von Maßnahmen der Energieeffizienz
Da der Bund großen Wert darauf legt, die Energieeffizienzklasse von Immobilien zu verbessern, gibt es zum Beispiel die “Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude – EBW (BAFA)”. Die Förderung unterstützt die Energieberatung zur Sanierung von Wohngebäuden. Dabei wird eine energetische Bewertung des Ist-Zustands erstellt und anhand dessen ein individueller Sanierungsfahrplan erarbeitet. Häuser der Energieeffizienzklassen E und F bieten hier oftmals entsprechend viel Potenzial.
Die Förderung umfasst die Beratung mit maximal 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Diese liegen bei höchstens 1.300 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus bzw. maximal 1.700 Euro für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten.*
*Quelle: Energiewechsel.de
Nachhaltiges Gesamtkonzept mit Photovoltaikanlage
Wer sein Eigenheim fit für die Zukunft machen möchte, sieht sich nicht nur die Energieeffizienzklasse an. Denn auch in Bezug auf die Stromversorgung des Haushalts gibt es gute Maßnahmen, um den Energieverbrauch grüner zu gestalten – zum Beispiel mit der eigenen Stromproduktion durch Photovoltaik. Eine Solaranlage kann dabei nicht nur eine große Ersparnis in Bezug auf die Stromkosten bedeuten – sie lässt sich auch wunderbar mit einer Wärmepumpe kombinieren. Damit sind nicht nur die Energieerzeugung, sondern auch die Heizung auf einem effizienten Stand. Unsere Profis von Energieversum beraten Sie gern und informieren unverbindlich über die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe.