Amortisation von Photovoltaikanlagen
Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen. So fühlt sich der Tag an, an dem das eigene Solarkraftwerk endlich schwarze Zahlen schreibt. Doch wann ist dieser Tag und wie kann man ihn berechnen? Der Amortisationszeitraum einer PV-Anlage hängt natürlich von zahlreichen individuellen Faktoren ab. Anschaffungskosten, Ausstattung der Anlage, Finanzierungen oder Förderungen sowie die Frage der Eigenfinanzierung machen einen großen Teil aus. Ganz grob gesagt, liegt die Amortisationsdauer bei 9 bis 15 Jahren. Große Spanne, wir möchten es natürlich genau wissen. Wir zeigen, wie man die Amortisationsdauer berechnet, wie es mit der Wirtschaftlichkeit aussieht und was Förderungen und Finanzierungen an der ganzen Sache ändern.
Photovoltaik Wirtschaftlichkeitsberechnung: So berechnen Sie die Amortisationsdauer einer PV-Anlage
Der Break-Even-Point zur Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage lässt übersichtlich erklärt berechnen, indem man die Kosten der Anlage durch ihre Erträge dividiert. Das Ergebnis ergibt die Anzahl der Jahre, die es braucht, bis die Anlage nur noch für ein Plus in der Kasse sorgt.
Beginnen wir mit den Kosten. Neben den Anschaffungskosten der PV-Anlage, gibt es natürlich auch laufende Kosten, die mit einbezogen werden wollen. Zunächst rechnen wir also alle Aufwendungen zusammen.
Anschaffungskosten der Komplettanlage (abzüglich Förderungen)
+ Wartungskosten
+ Versicherung
+ Finanzierungskosten (wenn kreditfinanziert)
Es dauert in unserem Beispiel also 14,7 Jahre, bis die kreditfinanzierte Anlage inklusive Stromspeicher sich amortisiert. Bedenkt man, dass sie 25 bis 30 Jahre auf dem Dach verweilen und fleißig Strom produzieren kann, gute Aussichten.
Soweit zur Theorie. In der Praxis gibt es natürlich Komponenten in unserer Gleichung, die Schwankungen unterliegen und nur hypothetisch vorhergesagt werden können.
Gesamtkosten PV Anlage
Demgegenüber stehen die Einnahmen und die Ersparnisse, die durch die Produktion von hauseigenem Solarstrom getätigt werden. Schauen wir uns auch hier eine beispielhafte Aufstellung an.
Einspeisevergütungen
+ Stromkostenersparnisse
Gesamteinnahmen PV Anlage
Haben wir diese Werte ermittelt, können wir Bilanz ziehen und sehen, wie die Kosten und die Einnahmen im Verhältnis zur Zeit stehen.
Gesamtkosten PV Anlage
__________________________ = Amortisationsdauer in Jahren
Gesamteinnahmen PV Anlage
Damit die Formel anschaulicher wird, rechnen wir die Dauer für eine Beispielanlage durch:
13.000 EUR Anschaffungskosten der Komplettanlage (abzüglich Förderungen)
+ 150 EUR Wartungskosten
+ 100 EUR Versicherung
+ 750 EUR Finanzierungskosten (wenn kreditfinanziert)
14.000 EUR Gesamtkosten PV Anlage
150 EUR Einspeisevergütungen
+ 800 EUR Stromkostenersparnisse
950 EUR Gesamteinnahmen PV Anlage
14.000 EUR
___________ = 14,7 Jahre
950 EUR
Amortisation einer Photovoltaikanlage: Diese Faktoren spielen eine Rolle
Zu den schwankenden Faktoren gehören beispielsweise die Einsparungen durch die eigene PV-Produktion. Denn wie sich der Preis für Strom in Zukunft entwickeln wird, kann niemand voraussagen. Aktuell geht wohl niemand davon aus, dass diese wieder sinken. So ist eher damit zu rechnen, dass der Geldbeutel für Strom aus dem öffentlichen Netz künftig noch stärker belastet wird. Freuen kann sich dann, wer mit den aktuellen Strompreisen gerechnet hat – denn durch die Steigerung der Kosten pro Kilowattstunde steigt auch unsere Einsparung und die Amortisationsdauer sinkt.
Solarstromproduktion der PV-Anlage
Ein weiterer Wert, der schwanken kann, ist die Höhe der Solarstromproduktion. Denn wer kann wissen, wie oft die Sonne uns in den nächsten 15 Jahren mit ihren Strahlen beglückt? Es gibt realistische Richtwerte, mit denen hier gerechnet werden kann. Wichtig ist es dabei zu beachten, dass eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Solaranlage und vor allem der Module dazu beiträgt, dass sie zuverlässig und dauerhaft Strom liefert. Natürlich können saubere Module mehr Solarenergie aufnehmen, als verschmutze.
Die Qualität der Photovoltaikanlage als Faktor der Amortisation
Auch bei der Qualität der Anlage sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Wer sich minderwertige Module ans Dach hängt, muss damit rechnen, dass sie keine 30 Jahre durchhalten oder schon früh Leistungseinbußen zu vermelden sind. Ähnlich langfristig lohnt sich die Planung bei der Entscheidung für oder gegen einen Stromspeicher. Die Anschaffungskosten des heimischen Solarstrom-Akkus, den Sie im Fall der Fälle Ihr Eigen nennen, sind natürlich kein Pappenstiel. Schauen wir uns die Auswirkungen in Bezug auf unsere Rechnung an, steigen die Anschaffungskosten und mit ihnen die Zeit, bis die Anlage wirtschaftlich läuft. Dabei ist jedoch auch zu bedenken, dass der Eigenverbrauch ohne Speicher sehr viel geringer ausfällt, da die überschüssige Energie nicht zwischengespeichert werden kann. Mit der Nutzung eines Stromspeichers treiben wir also unseren Eigenverbrauch des produzierten Solarstroms in die Höhe, die Ersparnisse durch den geringen Stromzukauf steigen und die Zeit energetischer Amortisation verkürzt sich.
Eigenfinanzierung, Darlehen und Förderungen
Ein weiterer Kostenpunkt, ist die Frage, ob die Anlage eigenfinanziert angeschafft wird oder mit einem Darlehen nachgeholfen wird. Die Zinsen müssen natürlich zu den Anschaffungskosten dazu gerechnet werden und verlängern die Amortisationsdauer entsprechend. Gegenteilig verhält es sich mit eventuellen Förderungen. Für den Stromspeicher aber auch Wallboxen sowie Teile der Anlage ist es unter Umständen möglich von Förderungen oder Subventionen zu profitieren. Dadurch sinkt der Anschaffungspreis und die Amortisationsdauer verkürzt sich.
Eventuell planen Sie die Installation einer Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe. Läuft das Heizen also ebenfalls über Photovoltaik müssen diese Kosten und Ersparnisse in der Berechnung ebenfalls berücksichtigt werden. Da die Gaspreise aktuell noch stärker steigen, als die Stromkosten, wäre das eine nicht unerhebliche Überlegung. Die Kosten und Einnahmen die sich dann gegenüberstehen, sind eine Investition in ihre persönliche Energiewende. Lassen Sie sich gern von den Experten von Energieversum beraten. Wir helfen Ihnen dabei, zu errechnen, welche Kombination für Sie die beste ist.
Wann amortisiert sich eine Photovoltaikanlage und ist Photovoltaik wirtschaftlich?
Amortisationsdauer der PV-Anlage bei 15 Jahren in unserem Rechenbeispiel
Weitere 10 – 15 Jahre Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage
Laufende Kosten in die Amortisationsdauer einberechnen
Diese Frage lässt sich anhand der gleichen Eckdaten klären. Haben wir unsere Amortisationsdauer berechnet und kommen wie in unserem Beispiel auf knapp 15 Jahre, ist die Frage der Wirtschaftlichkeit schnell geklärt. Denn einfach erklärt sind wir nach 15 Jahren bei plus/minus Null angekommen. Jede einzelne Kilowattstunde, die dann auf unserem Solarkonto landet, katapultiert uns in den Bereich der Wirtschaftlichkeit. Da weitere 10 bis 15 Jahre nach Amortisationsdauer davon auszugehen ist, können wir bei der Wirtschaftlichkeit unserer Anlage einen klaren Haken setzen. Natürlich müssen die laufenden Kosten nach wie vor einberechnet werden, im Vergleich zu den stetig steigenden Preisen der Kilowattstunde aus dem öffentlichen Netz, stehen diese aber kaum.
Wir berechnen wann sich Ihre Photovoltaikanlage amortisiert
Gerne beraten Sie unsere Profis von Energieversum umfassend und berechnen mit Ihnen gemeinsam die Amortisationsdauer und die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage. Die laufenden Kosten können wir dabei genau ermitteln, da wir die Wartung und Instandhaltung der Anlage auf Wunsch für Sie übernehmen. Vertrauen Sie als auf unsere Erfahrung und unser Know-how und vereinbaren Sie Ihren Beratungstermin.