Photovoltaik: Reinigung einer Solaranlage

Photovoltaik Reinigung

Dinge, die uns wichtig sind, wollen wir hegen und pflegen. Und da unsere Photovoltaikanlage uns Tag für Tag grünen und kosteneffizienten Strom vom Dach schickt, zählt sie natürlich zu diesen wichtigen Dingen. Nach der Installation glänzen die Module in edlem Schwarz in der Sonne und erfreuen unser solares Herz. Natürlich wünschen wir uns, dass das für immer so bleibt und stellen uns unweigerlich die Frage: Müssen wir unsere Solaranlage irgendwann von Verschmutzungen befreien? Wie hoch sind die Kosten für eine potenzielle Reinigung und wie hoch der Nutzen? Wir verraten, wie Ihre Photovoltaikanlage auch auf Dauer eine saubere Sache bleibt.

Photovoltaik-Reinigung: Ist das nötig?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Großteil der Verschmutzungen auf den PV-Modulen vom Regen weggespült wird. Auch Schnee hat eine reinigende Wirkung. Vor allem, wenn die Module in einem steileren Winkel aufgestellt werden, leistet Niederschlag wertvolle Dienste bei der Reinigung der Photovoltaikanlage. Neben dem Neigungswinkel kommt es auch auf die Lage an. Denn es gibt Standorte, die eine stärkere Verschmutzung zur Folge haben. Dann sollten wir darüber nachdenken, unsere Anlage einmal reinigen zu lassen.

Solaranlage reinigen

Die Top 5 Gründe für eine verschmutzte PV-Anlage

Es gibt einige Faktoren, die Verunreinigungen auf Photovoltaikanlagen begünstigen. Doch häufig spült der nächste Regen auch hiervon einen Großteil des Schmutzes einfach weg. Werfen wir trotzdem auf die Top 5 der Schmutzfinke.

Grund #1: Ein flacher Neigungswinkel

Sind die PV-Module in einem sehr flachen Winkel montiert, kann das dazu führen, dass das Regenwasser nicht optimal ablaufen kann und Verschmutzungen zurückbleiben. Dann kann eine Reinigung nach einigen Jahren eine sinnvolle Investition sein, um Ertragseinbußen zu vermeiden. Bei Modulen, die auf einem Spitzdach oder per Aufständerung auf einem Flachdach installiert sind, ist der Neigungswinkel im Normalfall steil genug, dass sich die Solaranlage durch den Niederschlag selbst reinigt.

Grund #2: Photovoltaik in der Landwirtschaft

Der zweite Grund, der dafür spricht, dass eine Photovoltaikanlage übermäßig verschmutzt ist, ist ein Standort, der Staub, Fette oder andere Ablagerungen fördert. Zum Beispiel in sehr landwirtschaftlich geprägten Gegenden kann es vermehrt zu Verunreinigung kommen, die sich auf den Modulen absetzen. Aus dem Stall oder aus Futtersilos entweicht Staub, auch Ernterückstände können über die Luft auf den PV-Modulen landen. Oft enthält der Staub dann auch Fette, Öle oder Proteine, die hartnäckig sein können.

Grund #3: Gegenden mit erhöhter Luftverschmutzung

Doch nicht nur in ländlichen Gebieten gibt es staubige Verhältnisse. Auch die Nähe zu Kraftwerken, Industrieanlagen oder Bahnstrecken kann zu Verschmutzungen führen. Photovoltaikanlagen, die an vielbefahrenen Straßen gelegen sind, erfahren natürlich ebenfalls eine höhere Belastung durch Schwebeteilchen, Ruß und Feinstaub.

Grund #4: Rückstände aus Wald und Wiese

Auch Photovoltaikanlage, die beispielsweise sehr nah an einem Wald gelegen sind, können durch klebrige Pollen, Blüten, Nadeln oder Blätter verunreinigt werden und nach einer Reinigung verlagen. Auch die Tierwelt kann Rückstände verursachen. Dazu zählen vor allem Hinterlassenschaften von Vögeln – vor denen wir natürlich nirgends sicher sind – aber auch Haare oder Federn können sich ablagern und stören.

Grund #5: Standorte mit wenig Niederschlag

Es liegt auf der Hand: Wenn wir darauf setzen, dass der Regen das Reinigen unserer Photovoltaik übernimmt, sieht es in Regionen, die sehr wenig Niederschlag aufweisen, natürlich nicht so gut aus. Dann ist eventuell eine professionelle PV-Reinigung nötig.

Wie oft muss eine Photovoltaikanlage gereinigt werden?

Auf die Frage nach der Häufigkeit gibt es keine allgemeingültige Antwort. Es kommt dabei immer auf den Grad der Verschmutzung an. So führen beispielsweise landwirtschaftliche Betriebe, die eine eigene Photovoltaikanlage betreiben, oftmals nach der Ernte – also einmal im Jahr – eine Reinigung durch.

Bei geringerer Belastung reichen Intervalle von drei bis fünf Jahren aus. Es empfiehlt sich immer eine regelmäßige Sichtkontrolle, um die Verschmutzung einzuschätzen – zudem ist natürlich ein Blick auf die Erträge der Anlage ausschlaggebend. Beides kann natürlich auch zu dem Ergebnis führen, dass der Regen ausreichend Arbeit für uns leistet.

Wie hoch sind die Ertragseinbußen durch Verschmutzungen der Module?

Je nach Grad der Verschmutzung sind Einbußen von mehr als 20 Prozent möglich. Schließlich sorgen die kleinen Partikel auf den Solarmodulen dafür, dass weniger Sonnenlicht auf die PV-Zellen gelangt. Und wir wissen natürlich alle: Weniger Licht bedeutet in der Photovoltaik auch weniger Strom. Um abzuschätzen, wie viel Ertrag uns durch die Verschmutzung tatsächlich durch die solaren Lappen geht, rechnen wir die 20 Prozent einmal beispielhaft auf einen Vier-Personen-Haushalt um.

Volle Leistung

Ertrag aus Photovoltaik pro Jahr: 7.500 kWh
Eigenverbrauch im Haushalt: 4.000 kWh
Einspeisung des Photovoltaik-Überschusses: 3.500 kWh
Höhe der Einspeisevergütung: 8,11 Cent pro kWh (April 24)

 

Gehen wir von einer blitzeblanken Anlage aus, würden wir durch unseren Überschuss 283,85 Euro im Jahr für die Einspeisung unserer PV-Energie generieren. Doch was, wenn die Solarmodule verschmutzt sind und der Ertrag um 20 Prozent sinkt?

Um 20 Prozent reduzierte Leistung

Ertrag aus Photovoltaik pro Jahr: 6.000 kWh
Eigenverbrauch im Haushalt: 4.000 kWh
Einspeisung des Photovoltaik-Überschusses: 2.000 kWh
Höhe der Einspeisevergütung: 8,11 Cent pro kWh (April 24)

 

In diesem Fall hätten wir nur noch 2.000 kWh übrig, die wir ans öffentliche Netz abgeben. Unsere Einkünfte über die Einspeisevergütung schrumpfen dadurch auf 162,20 Euro. Das kann über die Jahre hinweg einen erheblichen Verlust ausmachen. Wir entscheiden uns also für die Reinigung. Gehen wir also einfach mit dem Mopp zu Werke? Nicht doch.

Kann man Photovoltaik selber reinigen?

Natürlich ist die Reinigung an sich kein Hexenwerk. Die Glasflächen werden von Staub und Schmutz befreit. Auch in den Rahmen können sich Ablagerungen breit machen, die beispielsweise eine Moosbildung begünstigen können. Darum sollten sie ebenfalls entfernt werden.

Dennoch ist davon abzuraten, die Reinigung selbst zu übernehmen – und dafür gibt es ein schlagendes Argument: Die PV-Anlage befindet sich auf dem Dach. Sich ohne professionelle Absicherung auf das Dach zu begeben, ist sehr gefährlich, darum sollte man die Reinigung immer einem Profi überlassen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Module zu beschädigen, indem man beispielsweise versehentlich darauf oder dagegen tritt – so hat man durch die Reinigung nichts gewonnen. Auch die Wahl des richtigen Reinigungsmittels ist wichtig, um die Langlebigkeit der Anlage zu gewährleisten. Es sollte beim Reinigern eher Regenwasser als Leitungswasser zum Einsatz kommen, da letzteres Kalk enthält und so ebenfalls Ablagerungen verursachen kann. Wer seine PV-Anlage selbst säubert, kann im Fall der Fälle zudem Probleme mit der Garantie bekommen.

Photovoltaik Reinigung

Kosten für eine professionelle Reinigung der Solaranlage

Eine professionelle Reinigung der Solarmodule verursacht im Durchschnitt Kosten zwischen 1 und 3 Euro pro Quadratmeter. Dafür sind nicht nur das Saubermachen, sondern auch Versicherung, Ausstattung und ggf. Haftung inbegriffen. Meist ist es günstiger, die Reinigung gemeinsam mit der Wartung durchzuführen.

Ob sich die Kosten für die Reinigung lohnen, ist eine Rechenaufgabe. Solange sie unter den monetären Ertragseinbußen liegen, kann sich die Photovoltaik Reinigung lohnen.

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