Wallbox und Photovoltaik gehören einfach zusammen wie Pommes und Majo. Denn sie sind jeder für sich schon eine gute Idee. Und das nicht nur, wenn man auf die Power der erneuerbaren Energien setzen möchte, um die Umwelt zu schonen. Aber in Kombination werden die Photovoltaikanlage und die Wallbox ein echtes solares Dreamteam – auch für den Geldbeutel. Denn nicht zuletzt die aktuellen Kraftstoffkosten machen den Gedanken an das Autofahren mit eigenem Solarstrom zu einem attraktiven Konzept. Schließlich gibt es den ja aus der eigenen Produktion auf dem Dach – planungssicher, emissionsfrei und autark. Ganz nebenbei steigert das Arrangement mit dem E-Auto auch noch den Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage und somit auch ihre Effizienz.
Schauen wir uns also genau an, warum es sich lohnt, die PV-Anlage mit der Wallbox zu koppeln, was Sie dabei beachten sollten, welche Tools Ihnen dabei helfen, das Maximum aus dem Tanken mit Solarstrom herauszuholen, wie groß eine Anlage dafür überhaupt sein muss und was es mit dem Überschussladen auf sich hat.
Wallbox und Photovoltaikanlage koppeln: Die Vorteile
Im Grunde gibt es drei elementare Vorteile, die die Kombination aus Photovoltaik und Wallbox mit sich bringt. Schauen wir uns diese im Detail an.
Vorteil #1: Die Wirtschaftlichkeit
Wenn das eigene Elektroauto mit eigener Solarenergie getankt wird, fallen logischerweise weder Kraftstoff- noch Stromkosten an. Dass dies ein nicht zu unterschätzendes Einsparpotenzial birgt, lesen wir jeden Tag in den Nachrichten. Hinzu kommt, dass die Einspeisevergütung – die Sie bekommen, wenn Sie Ihren PV-Strom nicht in den Tank Ihres E-Autos füllen, sondern ins öffentliche Netz abgeben – mit aktuell 8,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand August 2022) eher dazu einlädt, die Energie selbst zu verbrauchen.
Denn der Strompreis steht dazu in keiner Relation. So viel des produzierten Stroms wie möglich selbst zu verbrauchen, macht also absolut Sinn und die Kopplung der PV-Anlage mit der Wallbox ermöglicht genau das: einen höheren Eigenverbrauch und eine hohe Kostenersparnis.
Vorteil #2: Die CO2-Emissionen
Natürlich wissen wir alle, dass es für den Umweltschutz einfach besser ist, auf ein E-Auto umzusatteln. Doch das allein ist noch nicht des Rätsels Lösung, denn wenn wir unser Elektroauto zum Tanken an das öffentliche Netz anschließen, stammt im Schnitt weniger als die Hälfte aus grünen Energiequellen. Die CO2-Neutralität unseres elektrischen Fahrvergnügens bekommt so einen amtlichen Knacks. Nutzen wir aber den Strom aus der eigenen Solaranlage für die Ladung des E-Autos, speisen wir 100 % grünen Ökostrom ein und fahren somit emissionsfrei.
Vorteil #3: Die Autarkie
Ein immer stärker werdender Grund für die Installation einer Solaranlage mit Wallbox ist die Unabhängigkeit. Denn die Unsicherheiten und Schwankungen am Energiemarkt drücken beim Verbraucher früher oder später auf das Gemüt – und auf das Portemonnaie. Mit der Kombination aus Photovoltaikanlage und Ladestation sind Sie hingegen unabhängig von äußeren Einflüssen und können ganz selbstbestimmt über Ihre Energieversorgung verfügen. Die Planungssicherheit gibt ein gutes Gefühl – apropos Planung.
Was Sie bei der Verbindung von E-Ladestation und PV-Anlage beachten sollten
Eine gute Planung ist auch bei der Zusammenkunft der eigenen Ladestation mit einer Solaranlage der Schlüssel, um die vorhandenen Ressourcen optimal ausnutzen zu können. Denn tatsächlich ist es möglich, das Elektroauto zu 100 % mit eigenem Strom zu betanken, wenn die Solaranlage die richtige Größe aufweist und weitere Faktoren mit einspielen. Doch welche Dimensionierung ist denn die richtige? Durchschnittlich liegt die jährliche Laufleistung eines Elektroautos bei ca. 12.000 km.
Der Verbrauch lässt sich mit rund 17 kWh pro 100 km kalkulieren. Wir kommen also auf ca. 2.000 kWh und benötigen entsprechend eine PV-Power von 2.000 Wp (2 kWp). Doch natürlich wollen wir auch noch Strom für den Haushalt produzieren, denn der Kauf einer PV-Anlage nur für das E-Auto wäre wohl etwas zu kurzsichtig.
Zu den 2.000 kWh sollten Sie also noch den jährlichen Stromverbrauch Ihres Haushalts rechnen. Der liegt in Deutschland bei einer vierköpfigen Familie bei ungefähr 4.000 kWh.
Bei der Ermittlung der perfekten Größe können Ihnen übrigens Photovoltaik-Rechner behilflich sein – gern steht Ihnen aber auch unser Energieversum-Team in einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch Rede und Antwort. Vereinbaren Sie einfach gleich einen Termin.
Ein weiterer Faktor, der bei der Planung berücksichtigt werden möchte, ist der Stromspeicher. Denn je nachdem, ob das Elektroauto tagsüber zuhause laden kann oder nicht, braucht es einen Zwischenspeicher, wenn der Ladevorgang abends und nachts passieren soll. Doch dazu später mehr.
Unterschiede beim Kauf einer Wallbox
Dass Sie eine Wallbox brauchen, um Ihr E-Mobilitäts-Vorhaben umzusetzen, ist spätestens in Bezug auf Effizienz, Sicherheit und Alltagstauglichkeit unbestritten. Doch was gibt es bei den unterschiedlichen Wallboxen zu beachten?
Wallbox mit 22 kW Ladeleistung
Eine Ladestation mit 22 kW Leistung ist der Turbo unter den Wallboxen. Sie ermöglicht ein besonders schnelles Aufladen des E-Autos. Das klingt schon einmal gut, jedoch haben 22 kW Ladestationen zwei Nachteile. Zunächst benötigt eine solch leistungsstarke Wallbox eine zusätzliche Genehmigung vom Netzbetreiber, der kann nämlich ein Veto gegen die Installation einlegen, wenn dadurch die Gefahr einer Netzüberlastung besteht.
Doch was hat der Netzbetreiber überhaupt mit unserer Wallbox zu tun, die wir mit eigener Solarenergie füttern wollen? Kurzum, wir brauchen ihn, wenn wir mit 22 kW tanken wollen, denn eine solch hohe Leistung kann die PV-Anlage nur in besonders sonnigen Ausnahmen zur Verfügung stellen. Das bedeutet, wir müssen Strom aus dem Netz hinzukaufen. Und genau das möchten wir ja eigentlich verhindern, wenn wir eine Wallbox mit einer PV-Anlage koppeln. Kommen wir daher zur Alternative.
Wallbox mit 11 kW Ladeleistung
Die heimische E-Ladestation mit 11 kW lädt entsprechend langsamer, bietet aber den großen Vorteil, dass dadurch mehr Strom aus der Photovoltaikanlage genutzt werden kann und es so unter entsprechenden Voraussetzungen möglich ist, mit bis zu 100 % Solarstrom laden zu können. Mit einem intelligenten System passiert das in einem absolut alltagstauglichen Zeitraum. Zudem fällt die Notwendigkeit der lästigen Genehmigung weg.
Stromspeicher. Ja oder nein?
Betrachten wir eine PV-Anlage als Gesamtlösung zur Stromversorgung im Haushalt (mit oder ohne E-Mobilität) lautet die Antwort immer: Ja! Denn nur mit einem Stromspeicher, der die richtige Größe aufweist, lässt sich sicherstellen, dass der eigene Ökostrom dann zur Verfügung steht, wenn er gebraucht wird.
Betrachten wir hier die Kombination aus Wallbox mit Photovoltaik gesondert, kommt es darauf an, wann das Auto geladen werden soll, ob ein zusätzlicher Stromspeicher nötig ist oder nicht. Denn wenn zum Beispiel ein Zweitwagen tagsüber in der Einfahrt verweilt und den erzeugten Solarstrom eben genau dann zum Laden nutzen kann, wenn er produziert wird, gibt es keinen Grund, einen Stromspeicher zwischenzuschalten, der die Energie auffängt. Wer jedoch vor allem abends und nachts laden möchte oder einfach mehr Flexibilität wünscht, sollte den Stromspeicher in sein Vorhaben mit einbeziehen.
Hier empfiehlt es sich meist, die Batterie und die Wallbox von einem Hersteller zu wählen, da sie dann perfekt aufeinander abgestimmt sind und ein optimales Management des überschüssigen Stroms ermöglichen. Und damit kommen wir schon zum nächsten wichtigen Punkt: dem PV-Überschuss.
Wallbox-Überschuss. Was bedeutet das?
Zunächst ist es genau das, wonach es aussieht: Bei der Überschussladung wird nur die Energie an den Akku des E-Mobils abgegeben, die im Haus oder im Stromspeicher nicht genutzt werden kann. Das sorgt entsprechend dafür, dass die Kapazitäten des erzeugten Solarstroms optimal ausgenutzt werden können – sowohl für den Haushalt als auch fürs Elektroauto. Ganz schön clever also – doch wer kümmert sich um diese smarte Verteilung? Ein intelligentes Lademanagement ist die Antwort.
Kluges Energiemanagement übernimmt die Steuerung der Ladevorgänge
Ein intelligentes System kümmert sich vollautomatisch darum, dass der Akku des E-Autos nur dann gefüttert wird, wenn ein Überschuss gegeben ist. Das bedeutet, das sogenannte Smartmeter der PV-Anlage und die Ladestation befinden sich im stetigen Austausch miteinander, um genau zu ermitteln, wann der beste Zeitpunkt ist, das E-Auto zu füttern – schließlich möchten wir nicht jedes Mal schnell in die Garage laufen, um den Ladevorgang zu starten, wenn sich die Sonne plötzlich hinter den Wolken vorwagt.
Das intelligente Lademanagement sorgt dafür, dass sich die Ladeleistung automatisch an den zur Verfügung stehenden Solarstrom anpasst. Zwar kostet das System natürlich mehr, als der besagte Gang in die Garage, wer die Solaranlage fürs Elektroauto nutzen möchte, sollte aber hier investieren. In den meisten Fällen amortisieren sich die Kosten schon nach kurzer Zeit.
Möglichkeiten der Wallbox- und Photovoltaik-Förderung
Wer eine Wallbox kaufen möchte, sollte auch immer einen Blick auf die möglichen Subventionen werfen, die bei der Finanzierung helfen. Zwar sind, wie auch bei der Photovoltaik-Förderung, hier schon einige Töpfe leer, trotzdem ergeben sich bei genauerem Hinsehen hin und wieder noch Möglichkeiten, von einer Wallbox-Förderung zu profitieren.
So gibt es zum Beispiel ein Förderprogramm der KfW, das Unternehmen und kommunale Betriebe, aber auch freiberuflich Tätige bei der Finanzierung der Wallbox unterstützt. Sprechen Sie uns gerne an und wir beraten Sie über mögliche Förderprogramme, die perfekte Größe für Ihre Photovoltaikanlage und darüber, wie Sie Ihr E-Auto mit eigenem Solarstrom viele Jahre zuverlässig, emissionsfrei und kosteneffizient laden können.