Viele Anbieter werben mit Photovoltaikanlagen als Komplettsystem. Das bedeutet, zu den Solar-Modulen auf dem Dach gibt es passende Speicherlösungen, die dafür sorgen, dass wir unseren Solarstrom aufbewahren können. Aber wozu ist das überhaupt gut? Welche Größe sollte die Batterie für eine Photovoltaikanlage haben und wie sieht es mit den Anschaffungskosten aus? Wir haben alle wichtigen Infos.
Ist eine PV-Anlage mit Speicher sinnvoll?
Damit wir den Strom aus einer PV-Anlage flexibel nutzen können, brauchen wir einen Speicher. Der Grund dafür ist naheliegend: PV-Anlagen ohne Speicher können den Solarstrom entweder direkt in unsere Steckdose schicken – in der Hoffnung, dass dort ein strom-hungriges Endgerät darauf wartet, den Saft entgegenzunehmen – oder ihn ins öffentliche Stromnetz abgeben. Das bedeutet, wir können immer nur den Teil an Solarstrom selbst nutzen, den wir zum Zeitpunkt der Produktion im Haus verwenden können. Dieser Zeitpunkt ist meistens gegen Mittag. Dann scheint die Sonne mit voller Kraft auf unsere Module und wir profitieren vom Strom aus Photovoltaik. Sind wir dann jedoch beispielsweise bei der Arbeit oder in der Schule und können den Strom gerade nicht gebrauchen, fließt er ins öffentliche Stromnetz. Dann bekommen wir aktuell 8,2 Cent pro kWh (Stand Juni 2023) als Einspeisevergütung zurück. Klingt ja erst einmal nach einem schönen finanziellen Dankeschön. Wenn wir dann allerdings abends, wenn es dunkel ist, den Fernseher, das Licht und den Backofen einschalten, brauchen wir ohne frischen PV-Strom vom Dach (und ohne Batteriespeicher) wiederum selbst Strom vom Energieversorger. Den kaufen wir dann also für ungefähr 30 Cent pro kWh (Stand Juni 2023) wieder ein. Um festzustellen, dass diese Rechnung nicht aufgeht, brauchen wir keinen Taschenrechner – sondern besser einen Stromspeicher.
Wieso soll ich den Strom aus meiner Photovoltaikanlage speichern?
Was ändert sich also mit der Installation einer Solar-Batterie? Ganz einfach: Wir können den Strom im Stromspeicher zwischenspeichern. Das bedeutet, wir können ihn aufbewahren, bis wir ihn brauchen – zum Beispiel nachts, wenn die Sonne eine Pause einlegt und wir keinen Solarstrom produzieren. Statt unseren Solarstrom vom Mittag also abzugeben, um ihn dann wieder teurer einzukaufen, investieren wir in eine Speicherlösung. Dadurch erhöht sich die Eigenverbrauchsquote unserer Anlage enorm. Bei einer Photovoltaikanlage ohne Speicher gehen PV-Profis von einer Quote um die 20 bis 30 Prozent aus. Mit einer Batterie können wir den Eigenverbrauch auf 70 bis 80 Prozent hochschrauben. Klingt gut, aber was bedeutet das eigentlich genau?
Was bedeutet Eigenverbrauch bei Photovoltaik?
Der Eigenverbrauch gibt an, wie viel Strom aus unserer PV-Anlage wir selbst verbrauchen und wie viel der Solar-Energie wir ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Berechnen können wir den Eigenverbrauch, indem wir die gesamte Menge an Solarstrom, die unsere Photovoltaikanlage produziert hat ermitteln und davon die Menge abziehen, die wir eingespeist haben. Übrig bleibt der Eigenverbrauch. Da der Preis für den Strom, den wir extern hinzukaufen höher ist, als der, den wir für die Einspeisung bekommen, liegt es auf der Hand, dass wir die Eigenverbrauchsquote ankurbeln sollten. Und genau das gelingt eben, wenn wir den Saft aus unserer PV-Anlage speichern.
Kommen wir also zu unseren ursprünglichen Fragen zurück: Ist eine PV-Anlage mit Speicher sinnvoll? Ja. Solange die Stromkosten über der Einspeisevergütung liegen, macht es einfach Sinn, möglichst viel Energie selbst zu verbrauchen. Auf diese Weise können wir dafür sorgen, dass unsere Anlage besonders wirtschaftlich läuft und sich die Anschaffung schneller amortisiert – auch wenn diese mit Speicher natürlich etwas höher ausfällt. Außerdem sind wir mit einem höheren Eigenverbrauch auch unabhängiger von externen Versorgen.
Geht ein hoher Eigenverbrauch nicht auch ohne Speicher? Theoretisch ja. Das würde aber bedeuten, dass wir unsere Solarenergie immer direkt benutzen müssten, wenn die Anlage sie produziert. Also nur mittags waschen, kochen, fernsehen, Licht einschalten und Haare föhnen – das ist unkomfortabel und praxisfern.
Wie groß muss ein Stromspeicher für ein Einfamilienhaus sein?
Wir haben uns also dafür entschieden, unsere Photovoltaikanlagen mit Speichern zu versehen. Aber wie groß sollten die Batterien sein, um die Kosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben und gleichzeitig ausreichend Energie liefern zu können? Die Antwort liefert vor allem die Gesamtkapazität der Anlage. Denn die passende Speichergröße richtet sich nach der Leistung der Photovoltaikanlage bzw. der Module. PV-Profis empfehlen hier das 0,9- bis 1,6-Fache der Leistung. Sind also Module auf unserem Dach montiert, die 10 kWp aufweisen, empfiehlt sich eine Kapazität von 9 bis 16 kWh.
Übrigens:
Achten Sie bei der Angabe des Speichervolumens auf die sogenannte Nenn-Kapazität. Diese gibt an, wie viel Speicherplatz Sie wirklich nutzen können, denn es stehen nie 100 % der verbauten Kapazität zur Verfügung, da ein vollständiges Entladen der Akkus diese beschädigen würde.
Welche Speicherart sollte ich nutzen?
Bei der Wahl der passenden Speicherlösung empfiehlt sich ein Lithium-Ionen- oder ein Lithium-Eisenphosphat-Speicher. Diese Technologie hat im Vergleich zu Alternativen wie Bleisäurebatterien einige Vorzüge und hat sich daher auf dem Markt durchgesetzt. Die modernen Speicher ermöglichen viele Ladezyklen und somit eine lange Lebensdauer. Da Photovoltaikanlagen oftmals 25 Jahre oder länger in Betrieb sind, sollten wir bei der Investition in einen Speicher also nicht am falschen Ende sparen und auf eine entsprechend hochwertige Lösung setzen. Zudem benötigen die Batterien nur wenig Wartung. Im Vergleich zu Bleisäure-Akkus sind sie jedoch etwas teuer, was aber angesichts der vielen Vorteile zu verschmerzen ist und sich auf lange Sicht normalerweise rechnet. Mit einer Photovoltaikanlage von Energieversum können Sie natürlich auf hochwertige Speicher vertrauen.
AC- oder DC-gekoppelte Speicherlösungen für Photovoltaikanlagen?
Wir wissen bereits, dass es auf die Leistung der PV-Module ankommt, welche Speicherlösung wir benötigen. Aber auch der Wechselrichter spielt eine Rolle. Den brauchen wir unbedingt für unsere Photovoltaikanlage, denn er wandelt den Solarstrom, den unsere Anlage produziert, von Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Das ist nötig, damit wir die Energie im Haushalt nutzen können, denn dort fließt nur Wechselstrom durch die Leitungen. Die Speicher jedoch nehmen nur DC-Strom auf. Ein Wechsel-Wirrwarr, das sich auf unterschiedliche Arten lösen lässt. In Bezug auf die Anbindung an den Speicher gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: Die DC-gekoppelten Systeme und die AC-gekoppelten Systeme.
DC-gekoppelte Speichersysteme
Beim DC-gekoppelten System fließt der Gleichstrom vom Dach über den Wechselrichter in den Speicher – da dieser ja nur DC-Strom speichert, passt alles. Soll der Strom dann später in die Steckdose oder ins Netz, geht es wieder durch den Wechselrichter, diesmal wandelt er die Energie in AC-Strom um. Beim DC-gekoppelten System brauchen wir also einen sogenannten Hybridwechselrichter.
AC-gekoppelte Speichersysteme
Ein AC-gekoppeltes System hat zwei Wechselrichter: einen PV-Wechselrichter, der den Strom vom Dach direkt in AC-Strom umwandelt. So darf er dann in die Steckdose oder ins Netz, nicht jedoch in den Speicher. Wir erinnern uns, der frisst nur DC-Strom. Wir brauchen also hier noch mal einen Batteriewechselrichter, der den AC-Strom wieder zu DC-Strom macht.
Fazit:
Damit wir den Sonnenstrom aus unserer Solaranlage flexibel, effizient und wirtschaftlich nutzen können, brauchen wir eine Photovoltaikanlage mit Speichermöglichkeit. Dadurch können wir auch ohne Sonneneinstrahlung – also zum Beispiel nachts, wenn die Module keine neue Energie vom Dach schicken – von unserer eigenen Solarenergie profitieren. Wir verbessern dadurch auch die Unabhängigkeit, die wir uns von unserer Photovoltaikanlage versprochen haben. Bei der Wahl des Speichers stehen sowohl AC- als auch DC-gekoppelte Lösungen zur Verfügung. Egal für welches der beiden wir uns entscheiden: Mit Blick auf die lange Lebensdauer der Solaranlage sollten wir auf ein hochwertiges Modell setzen.
Mit Energieversum alles aus einer Hand
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