Eine Stromcloud ist unter Betreiberinnen und Betreibern von PV-Anlagen ein heiß diskutiertes Thema. Kein Wunder, schließlich soll eine gut gefüllte Stromcloud der Photovoltaikanlage helfen, die dunklen Wintermonate zu überbrücken. Gleichzeitig gilt es darauf zu achten, dass das PV-System trotz Kosten für die Cloud noch wirtschaftlich läuft. Können wir dann nicht am anderen Ende sparen und uns den hauseigenen Stromspeicher schenken, um das ganze Jahr über aus der Cloud zu leben?
Schließlich können wir doch überschüssigen Strom einfach direkt in den virtuellen Speicher schicken. Oder gibt es da etwa einen Denkfehler? Wir klären auf, ob der virtuelle Stromspeicher den Heimischen ersetzt, ob das wirtschaftlich ist und wie sich die Power erneuerbarer Energien vom eigenen Dach am rentabelsten nutzen lässt.
Ist eine Stromcloud ohne Speicher möglich?
Um diese Frage zu beantworten, wollen wir erst einmal beleuchten, wo der Unterschied zwischen einem virtuellen Stromspeicher und einem stationären Stromspeicher ist. Denn auch, wenn es so klingt, als seien die beiden Energietresore sich sehr ähnlich, so bedienen sie doch zwei unterschiedliche Konten – im wahrsten Sinne des Wortes.
Was ist ein stationärer Stromspeicher?
Ein Stromspeicher ist dafür da, den erzeugten Strom der Photovoltaikanlage zwischenzuspeichern, der nicht direkt im Haushalt verbraucht wird. Er sorgt also dafür, dass überschüssig erzeugter Strom nicht für einen schmalen Taler in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden muss. Denn ohne Stromspeicher müssten wir den Strom, den wir brauchen, wenn die Sonne gerade nicht scheint, teuer aus dem öffentlichen Stromnetz zurückkaufen. Dass sich das nicht lohnt, liegt auf der Hand – der stationäre Energiespeicher tut also vor allem eins: er steigert den Eigenverbrauch unseres Solarstroms.
Die Kapazität der Batterie richtet sich nach der Größe der Anlage und dem Gesamtverbrauch des Hauses. Doch natürlich hat ein Stromspeicher seinen Preis, darum sollte er optimal auf die Bedürfnisse der Betreiber von Photovoltaikanlagen abgestimmt sein – eben nicht zu groß und nicht zu klein sein. Dann ist er am wirtschaftlichsten. Er eignet sich zum kurzfristigen Speichern des PV-Stroms.
Was ist eine Stromcloud?
Wie bereits erwähnt, eignet sich der virtuelle Speicher für Strom in der Cloud, um die Kapazitäten langfristig aufzubewahren und eben nicht am Abend, sondern in einem halben Jahr abrufen zu können. Mit der Nutzung einer Solarcloud wird überschüssiger Strom (der also weder im Haushalt noch im stationären Speicher Platz findet) nicht in das öffentliche Netz eingespeist, sondern in der Cloud gespeichert.
Das passiert allerdings eher im übertragenen Sinne. In den Wolken warten keine riesigen Speicher mit unserem Namen darauf, unseren Strom entgegenzunehmen. Der Strom, den wir in die Cloud schicken, wird dorthin geliefert, wo er gerade benötigt wird. Wir füllen also eher eine Art Guthaben-Konto. Je mehr produzierter Strom von unserem Dach im Sommer in die Cloud wandert, desto mehr können wir im Winter abrufen.
Was kostet eine Stromcloud?
Natürlich kostet die Verwaltung, Organisation und Realisierung einer Stromcloud Geld. Damit der überschüssige Strom aus unserer PV-Anlage also ein verlängertes Haltbarkeitsdatum bekommt, fällt eine Gebühr an. Zudem stellt sich die Frage, wie abgerechnet wird, wenn wir mehr Strom aus der Cloud saugen, als wir zu sonnigen Zeiten hinein gepustet haben.
Im Normalfall werden die Einspeisung und der Bezug des Solarstroms aus der Cloud gegeneinander gerechnet. Eingespeister Strom wird also dem bezogenen Strom gegenübergestellt. Liegt die Kapazität der verbrauchten Energie über der eingespeisten, müssen wir nachzahlen. Bei einigen Anbietern gibt es dann trotzdem zu 100 % grünen Strom – wer darauf Wert legt, sollte das bei der Planung berücksichtigen.
Schließlich ist der Klimaschutz ein Kernthema, wenn es um Photovoltaik geht. Haben wir mehr Solarenergie in die Wolken geschickt, als wir verbraucht haben, gibt es dafür dann Geld zurück. Hinzu kommen dann die monatlichen Grundgebühren für die Nutzung der PV-Cloud. Auf eine Einspeisevergütung nach EEG müssen wir in dem Fall natürlich verzichten.
Ist es also wirtschaftlich eine gute Idee, die verbrauchte Strom-Menge aus den in der Cloud gespeicherten Kapazitäten zu beziehen? Das bringt uns zurück zur ursprünglichen Frage.
Ist eine Stromcloud ohne eigenen Speicher sinnvoll?
Die feste monatliche Grundgebühr, die für eine Stromcloud gezahlt werden muss, richtet sich meist nach der Kapazität. Die Cloud-Pakete enthalten also ein bestimmtes Stromkontingent. Das sollte optimal auf den genutzten Stromspeicher und den individuellen Verbrauch im Haushalt abgestimmt sein. Denn nur so lässt sich verhindern, dass eine zu hohe Grundgebühr unsere Rendite schmälert und dass ein zu kleines Stromkontingent dazu führt, dass wir nachzahlen müssen. Im besten Fall lässt sich das Stromkontingent flexibel an sich ändernde Gegebenheiten anpassen. Jedoch können sich auch die Preise für den bezogenen Strom verändern.
Fazit: Cloud ohne Stromspeicher? Nein, danke!
Wir stellen also fest, dass die Wirtschaftlichkeit unserer Solaranlage ein gut ausbalanciertes Zusammenspiel aus den Einsparungen der Stromkosten des öffentlichen Netzes und einem möglichst hohen Eigenverbrauch ist. Jede Kilowattstunde des überschüssigen Solarstroms in die Cloud zu schicken, ohne vorher auf einen hauseigenen Batteriespeicher zu setzen, würde die monatliche Pauschale unnötig erhöhen und zudem das öffentliche Stromnetz zusätzlich belasten. Das wäre also sowohl wirtschaftlich als auch technisch keine gute Idee.
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