Photovoltaikanlage für das Einfamilienhaus
Der Plan ist gefasst, die persönliche Energiewende soll beginnen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist das Mittel der Wahl für grünen und günstigen Strom. Doch ist das eigene Haus überhaupt für eine Solaranlage geeignet? Wie viel Platz braucht die PV-Anlage, wie viel Energie soll sie liefern und lohnt sich eine PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus auch wirtschaftlich? Womöglich reicht eine kleine Anlage aus oder ist es doch am besten, so viel der verfügbaren Dachfläche wie möglich zu belegen? Gibt es eine Formel für die richtige Größe? Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus? Zu Beginn der PV-Reise wollen viele Fragen geklärt werden. Wir wissen, welche Unsicherheiten sich während der Planung auftun und beantworten diese gerne.
Wie groß sollte eine Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus sein?
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses ist mehr als nur ein Beitrag zur Energiewende. Doch wie groß sollte die Anlage sein, um den eigenen Bedarf optimal zu decken? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, die wir hier einmal nacheinander betrachten wollen.
Faktor #1: Die Größe und Verschattung des Daches
Die optimale Größe einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus ist maßgeblich vom Dach abhängig. Einerseits ist erst einmal zu ermitteln, wie viel Platz überhaupt auf dem Haus zur Verfügung steht. Entweder werfen Sie dazu einen vielsagenden Blick in den Bauplan des Hauses, um die nötigen Maße zu finden, oder Sie messen das Dach mittels Laser-Gerät kurzerhand selbst aus.
Eine weitere Alternative bietet sich beim Ziegeldach. Hier lässt sich die Größe auch anhand der Größe und Anzahl der verlegten Ziegel ermitteln. Dazu messen Sie einen der Ziegel aus und ermitteln die Anzahl der Ziegel auf dem Dach. Die Gesamtzahl der Ziegel multiplizieren Sie dann mit den Maßen eines einzelnen Ziegels. Heraus kommt die Größe Ihrer Dachfläche. Diese Methode kann besonders nützlich sein, wenn Sie keinen Zugang zu Bauplänen haben oder eine genauere Einschätzung der verfügbaren Fläche wünschen. Ein professioneller Anbieter von Solaranlagen, wie Energieversum, übernimmt die Definition der Dachfläche auch gern für Sie.
Wenn die vorhandenen Quadratmeter Dachfläche definiert sind, kommt es darauf an, wie viel sich davon für eine PV-Anlage nutzen lassen. Dachgauben, Schornsteine oder Fenster können nämlich dazu beitragen, dass zwar eine herrlich sonnenreiche Ausrichtung gegeben ist, die Module aber auf dem Dach keinen Platz finden. Auch die Verschattung der Module spielt eine Rolle. Beeinträchtigen Nachbargebäude, Bäume etc. die Sonneneinstrahlung, ist das bei der Planung ebenfalls zu berücksichtigen.
Faktor #2: Ausrichtung und Neigungswinkel
Ein weiterer Faktor, der die perfekte Größe einer Solaranlage beeinflusst, ist die Ausrichtung des Hauses und der Neigungswinkel des Daches. Sie spielen eine entscheidende Rolle. Können beispielsweise nur auf der Nordseite des Hauses Module angebracht werden, sollten Sie die Anschaffung der Anlage noch einmal überdenken. Bei reiner Südausrichtung haben Sie den Solar-Jackpot geknackt, aber auch eine Ost-West-Ausrichtung kann wunderbar genutzt werden, um den Strombedarf eines Einfamilienhauses zu decken.
Der Neigungswinkel des Daches hat Einfluss darauf, wie effizient die Solarmodule die auftreffenden Sonnenstrahlen zu PV-Strom verarbeiten können. Optimal ist es, wenn sie im rechten Winkel auf die Photovoltaik-Installation treffen. Um das zu gewährleisten, ist ein Neigungswinkel von 30 bis 40 Grad in Deutschland optimal. Passt der Winkel Ihrer Immobilie nicht, weil Sie zum Beispiel unter einem Flachdach wohnen, ist das kein Problem. Mithilfe von Aufständerungen lässt sich der Neigungswinkel anpassen.
Faktor #3: Der Energieverbrauch im Haushalt
Eine weitere wichtige Kennzahl, um die perfekte Größe für Ihre Photovoltaikanlage zu bestimmen, ist Ihr Stromverbrauch. Ein vierköpfiger Haushalt hat hierzulande einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh pro Jahr. Tendenziell wird dieser Wert in Zukunft eher steigen als fallen. Der Bedarf erhöht sich zum Beispiel durch die Integration von einem Elektroauto oder einer Wärmepumpe. Darum ist es wichtig, die Planung einer Solaranlage auf Basis Ihres tatsächlichen Verbrauchs vorzunehmen und auch zukünftige Anschaffungen zu berücksichtigen. Schließlich soll die Größe Ihrer Photovoltaikanlage auch in 20 Jahren noch zu Ihren Bedürfnissen passen – denn so lange liefern die Solarmodule auf dem Dach grünen Strom für Ihren Haushalt.
Faktor #4: Autarkie und Eigenverbrauch
Die passende Größe für eine PV-Anlage wird auch von Ihrem Wunsch nach Autarkie beeinflusst. Möchten Sie Ihre Stromversorgung so unabhängig wie möglich vom Netzbetreiber aufstellen, braucht es mehr Kapazität. Möchten Sie nur ein wenig Solarstrom in den Haushalt fließen lassen, um die Kosten für den Netzbezug etwas abzumildern, reicht eine kleinere Anlage. Jedoch sollte im letzten Fall unbedingt geprüft werden, ob sich die Installation einer Photovoltaikanlage dann wirtschaftlich rentiert.
Der Autarkiegrad hat auch Einfluss auf den Anteil des Eigenverbrauchs. Denn je autarker Sie sein möchten, desto mehr des selbst produzierten Solarstroms sollten Sie im eigenen Haushalt verbrauchen. Um einen möglichst hohen Eigenverbrauch realisieren zu können, sollten bei der Planung unbedingt an einen Solarspeicher denken. Er sorgt dafür, dass sie Ihren Solarstrom nicht nur zum Zeitpunkt seiner Produktion, sondern ganz unabhängig von Tages- und Nachtzeit im Haushalt verbrauchen können – dadurch sinkt die Abhängigkeit vom öffentlichen Netz und Sie sparen einen großen Teil der Stromkosten ein.
Die Größe einer Solaranlage in kWp und in m2
4.000 kWh pro Jahr
1000 kWh pro kWp
Ein kWp benötigt ca. 4 bis 6 m2 Dachfläche
6 Kilowatt Peak würden 28 m2 Dachfläche auf dem Einfamilienhaus in Anspruch nehmen
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Solaranlage für einen vierköpfigen Haushalt zwischen 5 und 10 kWp an Leistung aufbringen sollte. Damit ist der Eigenbedarf gedeckt und es bleibt im besten Fall auch noch Energie, die zur Einspeisung ins Stromnetz genutzt werden kann. Doch wir möchten es natürlich genau wissen.
Wie viel kW Photovoltaik braucht ein Einfamilienhaus?
Um den Platzbedarf zu definieren, müssen wir natürlich zunächst wissen, wie viel Leistung unsere Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus haben sollte. Gehen wir vom durchschnittlichen Verbrauch von 4.000 kWh aus, benötigen wir noch die Eigenverbrauchsquote. Mit einem Stromspeicher liegt diese bei 70 bis 80 Prozent. Den Rest speisen wir ins öffentliche Netz ein.
Eine Beispielrechnung:
Jahresverbrauch: 4.000 kWh
Eigenverbrauchsquote: 75 Prozent
Gesamtbedarf an Strom:
Jahresverbrauch / Eigenverbrauchsquote = Gesamtbedarf
4000 / 75 Prozent = 5.333,33 kWh
Pro kWp Leistung lassen sich mit einem PV-Modul in Deutschland ungefähr 1.000 kWh Energie erzeugen. Das bedeutet, die Solaranlage für das Einfamilienhaus aus unserem Beispiel müsste mehr als 5 kWp aufweisen. Um einen kleinen Puffer nutzen zu können, empfiehlt sich hier also eine Anlage mit 6 kWp. Kommen beispielsweise noch ein E-Auto oder eine Wärmepumpe hinzu, ist der Jahresverbrauch höher und auch die Größe der PV-Anlage müsste entsprechend nach oben korrigiert werden.
Wie viele Solarmodule braucht man für ein Einfamilienhaus?
Ausgehend von der soeben errechneten Größe von 6 kWp, wollen wir nun wissen, wie viel Platz wir für die Solarmodule auf dem Dach brauchen. Ein Solarmodul mit bifazialer Halbzellentechnologie hat eine Leistung von rund 445 Wp und benötigt ungefähr 2 m2 Fläche auf dem Dach. Auch hier hilft eine Formel bei der Ermittlung der Größe einer PV-Anlage für ein Einfamilienhaus in m2.
Eine Beispielrechnung:
Gesamtbedarf / Leistung pro Modul = Anzahl der Module (aufgerundet auf ganze Module)
6.000 Wp / 445 Wp = 14
Anzahl der Module x Quadratmeter pro Modul = Größe der PV-Anlage
14 x 2 m2 = 28 m2
Die Größe unserer PV-Anlage für ein Einfamilienhaus würde also bei einer Leistung von 6 kWp ungefähr 28 m2 Dachfläche in Anspruch nehmen. Lassen Sie sich bei der Ermittlung der passenden Größe für Ihr Einfamilienhaus gern von unseren Expertinnen und Experten beraten. Wir helfen Ihnen bei der Berechnung und Planung Ihrer perfekten PV-Anlage.
Übrigens: Die schwarze Farbe der Module hat keinen Einfluss auf ihre Effizienz. Sie dient lediglich einer ansprechenden Optik der PV-Anlage auf dem Dach. Die ausgereifte Technologie, eine hochwertige Verarbeitung und die zukunftssichere Nutzung ermöglichen eine solch hohe Gesamtleistung der Module.
Größe einer Solaranlage bei einem Einfamilienhaus mit 4 Personen und E-Auto
E-Mobilität ist die Zukunft. Darum macht es Sinn, die Anschaffung eines Elektroautos direkt in die Planung einer Photovoltaikanlage mit einzubeziehen. Der Strombedarf hängt natürlich von der Fahrleistung sowie der Effizienz des jeweiligen Autos ab. Im Schnitt ist ein Stromverbrauch von 2.500 kWh pro Jahr jedoch realistisch. Das bedeutet, unser Strombedarf würde von 4.000 kWh auf 6.500 kWh steigen. Das beeinflusst dann natürlich auch die Größe der Solaranlage. Rechnen wir das Beispiel inklusive eines E-Autos einmal durch.
Gesamtbedarf an Strom:
Jahresverbrauch / Eigenverbrauchsquote = Gesamtbedarf
6.500 / 75 Prozent = 8.666,66 kWh
Größe der PV-Anlage:
Gesamtbedarf (aufgerundet) / Leistung pro Modul = Anzahl der Module
9.000 Wp / 445 Watt = 20
Anzahl der Module x Quadratmeter pro Modul = Größe der PV-Anlage
20 x 2 m2 = 40 m2
Mit E-Auto bräuchten wir also eine Dachfläche von 40 Quadratmetern, um unseren Strombedarf zu decken.
Setzen Sie auf einen hohen Eigenverbrauch im Einfamilienhaus
Um die Leistung der Solarmodule auf dem Einfamilienhaus auch wirtschaftlich optimal zu nutzen, empfiehlt sich ein möglichst hoher Eigenverbrauch. Denn mit einer Einspeisevergütung von aktuell 8,03 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Oktober 2024), liegt die Vergütung weit unter dem Preis, den eine Kilowattstunde aus dem öffentlichen Netz kostet – nämlich 42,22 Cent. Das bedeutet, mit jeder selbst verbrauchten Kilowattstunde Solarstrom sparen Sie derzeit 34,19 Cent. Rechnen wir das auf den beispielhaften Gesamtverbrauch von 6.500 kWh um, wären das satte 2.222,35 Euro pro Jahr.
Bedenken Sie bei der Definition der richtigen Größe Ihrer Photovoltaikanlage auch, dass die Solarmodule nicht die großen Kostentreiber bei der Anschaffung sind. Eine kleine Anlage lohnt sich daher im Verhältnis weniger als eine größere. Denn ein geringfügig höherer Anschaffungspreis durch mehr Solarmodule bedeutet gleichzeitig wesentlich mehr Photovoltaik-Ertrag.
Lohnt sich Photovoltaik für Einfamilienhäuser?
Da Sie nun wissen, wie viele Solarmodule ein Einfamilienhaus benötigt und wie viel kW nötig sind, wenn Sie noch ein E-Auto hinzuziehen, können Sie auch die Kosten besser absehen und errechnen, wann bzw. ob sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage für Ihr Einfamilienhaus lohnt. Bedenken Sie dabei auch, dass der Strompreis innerhalb der nächsten 20 bis 30 Jahre, die Ihnen eine Solaranlage Energie liefert, tendenziell weiter steigen wird. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik für Einfamilienhäuser ist also nur eine Rechenaufgabe – die wir von Energieversum gern für Sie übernehmen.
Optimale Dimensionierung Ihrer PV-Anlage
Die kostenlose Beratung von Energieversum hilft Ihnen nicht nur dabei, die passende Größe der Anlage zu ermitteln, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt. Wir informieren Sie auch, wie Sie das Maximum aus Ihrer PV-Anlage herausholen können, um unabhängig von aktuellen Strompreisen und der Entwicklung anderer Energiekosten werden zu können. Weiterhin übernehmen wir die Beantragung von Fördermitteln und Subventionen und kümmern uns von der Planung bis zur Installation und darüber hinaus darum, dass Sie schon bald von Ihrem eigenen Solarstrom Gebrauch machen können. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.